Wie schillernd wird die Zukunft von Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion?

Jeder von uns muss bei der Förderung der Vielfalt am Arbeitsplatz eine Rolle spielen. Wenn wir aktiv werden, können wir dazu beitragen, ein integratives Umfeld zu schaffen, in dem alle erfolgreich sein können.

Aktuelles 24 Okt, 2022

Wie schillernd wird die Zukunft von Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion?

Jeder von uns muss bei der Förderung der Vielfalt am Arbeitsplatz eine Rolle spielen. Wenn wir aktiv werden, können wir dazu beitragen, ein integratives Umfeld zu schaffen, in dem alle erfolgreich sein können.

Status Quo

Es ist kein Geheimnis, dass die Mitarbeiter: innen in Unternehmen immer vielfältiger werden. In der Vergangenheit konnten Unternehmen vielleicht mit einer homogenen Belegschaft auskommen, aber heute ist das einfach nicht mehr umsetzbar. Die Verbraucher: innen und Kunden von heute verlangen mehr Vielfalt bei den Produkten und Dienstleistungen, die sie kaufen, und das muss sich ebenfalls in den eigenen Unternehmensreihen widerspiegeln.

Es gibt eine Reihe von Gründen, warum Vielfalt am Arbeitsplatz so wichtig ist.

Erstens führt sie zu einer besseren Entscheidungsfindung. Eine Studie der University of California, Berkeley hat ergeben, dass Gruppen mit Mitgliedern aus ungleichen Kulturen mit unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen besser in der Lage sind, kreative Lösungen für Probleme zu finden. (Pathway to Excellence, UC Berkley, 2009)

Zweitens: Vielfalt fördert die Innovation.Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen ständig innovativ sein und neue Ideen einbringen. Eine Studie von McKinsey hat ergeben, dass Unternehmen, die in Bezug auf die geschlechtsspezifische oder rassische und ethnische Vielfalt im obersten Quartil liegen, mit grösserer Wahrscheinlichkeit Finanzerträge erzielen, die über dem nationalen Branchendurchschnitt liegen.(Quelle: McKinsey Studie/ Diversity Wins: How inclusion matters)

In jeder Krise steckt eine Chance

Laut einem UNO-Bericht hat die Pandemie jedoch die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen verschärft. Aktuell leisten Frauen weltweit mehr unbezahlte Arbeit als Männer. Manche von ihnen scheiden sogar ganz aus dem Arbeitsmarkt aus. Viele von Ihnen werden es sicherlich schon bemerkt haben, wie die Pandemie einen nachhaltigen Einzug von Remote-Arbeit und New Work Facetten in der Arbeitswelt etabliert hat.

Doch diese Krise bietet ebenfalls die Gelegenheit, eine fairere Welt für alle zu bauen! Schluss mit veralteten Normen und Praktiken. Verabschieden wir uns von bestehenden Strukturen und gestalten gemeinsam Systeme neu.

Fakt ist: In der Schweiz gibt es mehr als genug hoch qualifizierte Frauen. 52 Prozent aller universitären Masterabschlüsse und 54 Prozent der Fachhochschul-Master gehen an Frauen. Ebenso machen Frauen 36 Prozent aller BWL-Abschlüsse, 38 Prozent aller Abschlüsse in Naturwissenschaften und 32 Prozent in technischen Bemühungen.(Bundesamt für Statistik, 20/21)

Wir benötigen einen Paradigmenwechsel. Denn trotz der jahrelangen Bemühungen, Geschlechtervielfalt im Wirtschafts- und(Top-) Management-Bereich zu erhöhen, geht es nur im Schneckentempo voran.

Öffnen wir die Karrierefenster!

Wie wollen wir die Karriere und berufliche Entwicklung gestalten? Aktuell finden die meisten Beförderungen im Alter von 30und 40 Jahren statt. Wieso sollte man diesen Prozess durchhetzen, wenn sich die beruflich aktive Zeit aktuell auf 60 Jahre beläuft? Wir sollten diesen Talentpool sinnvoller nutzen und für Führungskräfte flexible und vielfältige Wege schaffen, sich weiterzuentwickeln. Für Frauen und für Männer, für verschiedene Generationen und unterschiedliche Lebensphasen.

Was bereits während des Recruitings getan werden kann

Um klassische Rollenbilder bereits im Recruiting zu vertreiben, gibt es ein paar Praktiken, die von HR Recruitern: innen aktiv umgesetzt werden können.

Gestalten Sie die Bewerbung so einfach wie möglich. Eine schnelle und einfache Bedienbarkeit und nur wenige Klicks zu einer Bewerbung, sind entscheidende Faktoren. Bestes Beispiel: „Einfach Bewerben“-Funktion auf LinkedIn.

Streichen Sie den Satz „Das haben wir schon immer so gemacht“, aus Ihrem Vokabular. Auch wenn bestimmte Profile immer wieder gesucht werden, so verändern sich doch die Anforderungen an sie. Reduzieren Sie Ihre Stellenanzeige auf die wesentlichen Kompetenzen, die für den Job am geeignetsten sind.

Nutzen Sie geschlechtergerechte Sprache beiden Jobbezeichnungen. Statt eines „Einkäufers“ suchen Sie einfach nach einem: er „Einkäufer: in“. Von solchen Anzeigen fühlen sich auch Frauen besser angesprochen.

Was jeder von uns tun kann

Genauso wichtig wie sich mit dem Thema Diversität, Gleichstellung und Inklusion zu beschäftigen, so wichtig ist es,seine eigene Geschlechterrolle zu hinterfragen. Dabei sollte es nicht nur beim Nachdenken bleiben. Überdenken Sie Ihre eigene Sprache und Ihr Handeln! Das beginnt meistens schon in den eigenen vier Wänden, in denen Mann und Frau traditionelle Rollen aufbrechen und sich beispielsweise Hausarbeit und Kindererziehung teilen.

Wie schillernd eine vielfältige ,gleichgestellte und inklusive Zukunft aktuell aussieht, ist schwer zu sagen. Die Voraussetzungen und die Möglichkeiten etwas zu ändern sind vorhanden und viele Stimmen sind bereits laut genug hinsichtlich dieses Themas geworden. Der Wille allein reicht nicht aus. Große Veränderungen brauchen Mut. Engagieren Sie sich und fühlen Sie sich verpflichtet, zu dem Wandel beizutragen.

#diversityjobgroup #diversity #equality#inclusion

Extra Info:

McKinsey Studie/ Diversity Wins: How inclusion matters Bundesamt für Statistik 20/21